Kohlendioxid-Löschanlagen

Die Löschwirkung von Kohlendioxid (CO2) beruht auf einer schnellen Verdrängung des Sauerstoffs vom Brandherd. Aufgrund der Löschmitteleigenschaften lassen sich mit Kohlendioxid-Löschanlagen nicht nur ganze Räume, sondern auch offene Einrichtungen gezielt schützen. Kohlendioxid ist ein natürlicher Bestandteil der Umgebungsluft und elektrisch nicht leitend.

Die Bevorratung des Löschmittels CO2 erfolgt auf zwei Arten:

  1. In CO2 Hochdruckanlagen wird das Löschmittel druckverflüssigt in Flaschen bei ca. 56 bar gelagert.
  2. Alternative für die Bevorratung großer CO2-Mengen sind CO2–Niederdruck-Feuerlöschanlagen. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo große Mengen CO2 benötigt werden. In einem auf -20 °C gekühlten und isolierten Behälter können Mengen ab ca. 3000 kg platzsparender bei ca. 20 bar gelagert werden.

Im Brandfall wird die Anlage vollautomatisch gesteuert. Nach Ablauf der bei CO2-Löschanlagen immer notwendigen Verzögerungszeit – zur Alarmierung und Evakuierung des Löschbereiches – werden die CO2 Flaschen geöffnet bzw. bei Niederdruckanlagen die Bereichsventile für eine vorausberechnete Flutungszeit geöffnet und danach wieder vollautomatisch geschlossen. Das Löschmittel strömt über das offene Düsenrohrnetz in den zu schützenden Bereich, tritt dort über Löschdüsen aus und verdrängt den für die Verbrennung notwendigen Sauerstoff.

Funktionsweise

Kohlendioxid ist ein farb-, geschmack-, und geruchloses nicht brennbares Gas, das schwerer ist als Luft und sich demzufolge in Räumen am Boden sammelt und ausbreitet. In seiner Herstellung ist es besonders umweltfreundlich.

Es löscht durch seine erstickende Wirkung (Verdrängung des Luftsauerstoffs). Die Kühlwirkung des Kohlensäurenschnees ist sehr gering und spielt daher für den Löscheffekt eine untergeordnete Rolle. Kohlendioxid ist für die Bekämpfung von Bränden der Klassen B und C zugelassen, also gegen Brände von Flüssigkeiten und Gasen.

 

Sicherheitsmaßnahmen

Kohlendioxid als Feuerlöschmittel erfordert besondere Sicherheitsmaßnahmen. Bei einem Einsatz in geschlossenen Räumen müssen wegen des rasch eintretenden akuten Sauerstoffmangels alle Personen rechtzeitig vorher gewarnt und evakuiert werden. Der Erstickungsgefahr kann durch Verwendung von umluftunabhängigem Atemschutz vorgebeugt werden, ungeschützte Personen müssen die Räume sofort verlassen. Nach Verwendung des Löschmittels ist ausreichend zu lüften, bevor Menschen den Raum wieder betreten dürfen.

Anwendungsbereiche

CO2-Löschanlagen kommen immer dann zum Einsatz, wenn Wasser beim zu löschenden Objekt Schaden anrichten könnte, oder als Löschmittel versagt. Kohlendioxid hat den großen Vorteil, dass es ein sauberes und rückstandsfreies Löschmittel ist und zudem elektrisch nicht leitet. Daher eignet sich CO2 besonders für den Schutz von empfindlichen Objekten, wie z. B. bei

  • Turbinen, Transformatoren oder Walzgerüsten
  • Gefahrstofflagern
  • Werkzeugmaschinen und spezielle Metallbearbeitungsanlagen
  • Farb- und Lackherstellung bzw. –verarbeitung
  • Lackier- und Pulverbeschichtungskabinen
  • Schalt- und Steueranlagen
  • Kabelböden und –schächten
  • Silos und Staubfiltern
  • Motorenprüfständen und Schiffsmotorenräumen
  • Druckmaschinen