Neues Merkblatt des bvfa: Mit geschultem Personal Wasserschäden verhindern - Effektiver Brandschutz durch Sprühwasserlöschanlagen in Theatern und Opernhäusern

Das neue bvfa-Merkblatt „Brandschutz durch Sprühwasserlöschanlagen in Theatern und Opernhäusern“ beschreibt den Nutzen der dort eingesetzten automatischen Löschanlagen und zeigt Maßnahmen zur Verhinderung von ungewollten Auslösungen auf.

Zuschauer, Personal und Künstler werden in Theatern und Opernhäuser heutzutage durch moderne Sicherheitstechnik wie automatische Löschanlagen, Brandmeldeanlagen (BMA) sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) zuverlässig vor den Auswirkungen eines Brandes geschützt. Dazu kommen noch der vorgeschriebene bauliche Brandschutz (Stichwort „Eiserner Vorhang“) und die organisatorischen Maßnahmen. All das zusammen hat dazu geführt, dass große Opernhaus- und Theaterbrände mit Verletzten und Toten, wie sie noch weit in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts vorkamen, heute sehr selten geworden sind. Und von kleinen Bränden, die durch effektiven Brandschutz schnell gelöscht sind, erfährt die Öffentlichkeit oft nichts. Die Technik der automatischen Löschanlagen muss aber fachgerecht bedient werden; werden hier Fehler gemacht, kann das zu erheblichen Wasserschäden führen. Und schnell heißt es dann, die Löschanlage sei Schuld an den Schäden, obwohl sie doch dafür da ist, Schäden zu verhindern.

Das bvfa-Merkblatt sorgt hier für Aufklärung und bringt Licht in die häufig unsachlich und wenig fachlich geführte Diskussion um Wasserschäden bei Löschanlagen in Theatern und Opernhäusern. Es wird in der Regel bei Berichten über Brände in diesen Häusern von Sprinkleranlagen gesprochen, während in Wirklichkeit Sprühwasserlöschanlagen eingebaut sind. Deren Technik ist nicht die selektive Löschung durch einzelne Sprinklerdüsen wie bei Sprinkleranlagen, sondern die flächendeckende Auslösung über einen großen Löschbereich. Diese flächige Wirkung von Sprühwasserlöschanlagen ist bei der sehr hohen und offenen Bauweise und dadurch bedingt sehr schnellen Brandausbreitung, wie sie für Bühnen typisch sind, unverzichtbar, um jegliches Brandereignis schnellstmöglich einzudämmen. Und im Gegensatz zu Sprinkleranlagen können Sprühwasserlöschanlagen vom Personal auch von Hand ausgelöst werden. Man muss also nicht abwarten, bis eine automatische Löschung eintritt. Und genau hier liegt das Problem: wo durch Menschen Löschanlagen von Hand in Betrieb genommen werden können, sind auch Fehlbedienungen möglich. Läuft die Anlage aber erst einmal, darf sie aus Sicherheitsgründen nur von der Feuerwehr gestoppt werden. In dieser Zeit kann durch das austretende Wasser ein Schaden entstehen.

Wirkungsvoller Brandschutz in Theatern und Opernhäusern durch automatische Löschanlagen ist unverzichtbar, da Brände trotz aller Vorsicht jederzeit entstehen können. Dies sieht der Gesetzgeber genauso, weshalb die Landesbauordnungen basierend auf der Muster-Versammlungsstättenverordnung ( MVStättVO) für Großbühnen unter anderem eine Sprühwasserlöschanlage vorsehen. Daher widmet sich das bvfa-Merkblatt auch vertieft dem Thema, wie eine ungewollte Auslösung zu verhindern ist und auch welche entscheidende Rolle geschultes Personal spielt. Denn das Risiko von Fehlauslösungen lässt sich durch regelmäßige und fachgerechte Instandhaltung und Modernisierung sowie durch intensive Schulung der Mitarbeiter deutlich minimieren.

Das vollständige Merkblatt sowie viele weitere Fachinformationen des bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz e.V. finden Sie auf der bvfa-Webseite zum kostenlosen Download unter: https://www.bvfa.de/181/presse-medien/publikationen/merkblaetter-positionspapiere-informationen/

 

Download:

 

Würzburg, den 16.05.2019